DAS CHRISTUSGEWISSEN
PROLOG
Fragen zur Nachdenklichkeit
Kein Mensch kann einen anderen Menschen daran hindern über Gott und über die Welt nachzudenken. Was tun wir, wenn wir nachdenken? Ist das Nachdenken nicht eine Klärung von offenen Fragen, eine Bereinigung? Über welche offenen Fragen denken wir nach? Ist Nachdenklichkeit nicht die Klärung von offenen Fragen über etwas, was geschehen ist? Warum ist das Nachdenkliche geschehen, was nun der Vergangenheit angehört? Was war die Ursache dessen, was soeben vorgefallen ist?
Fragen zur „Vordenklichkeit“
Wenn man über ein vergangenes Geschehen nachdenken kann, kann man auch über etwas vor- oder nachdenken, das noch nicht geschehen ist, das aber eventuell geschehen könnte, oder das man sogar erwarten oder sogar beeinflussen könnte? Können wir künftige Ereignisse durch unser jetziges Verhalten beeinflussen? Wer oder was bestimmt unser jetziges Verhalten, das ein künftiges Ereignis generieren oder gar provozieren könnte? Resultiert unser jetziges Verhalten aus unserer Vergangenheit?
Fragen zur Fraglichkeit
An wen sind eigentlich alle Fragen, die wir stellen, gerichtet? Sind nicht alle Fragen an uns selbst gerichtet, auch dann, wenn wir viele Fragen oft an andere Menschen oder gar an eine Institution richten? Müssen nicht alle Antworten auf alle Fragen von uns selbst beantwortet werden, weil alle Fragen in allerletzter Instanz Fragen an unser Gewissen sind und nicht an unseren Intellekt? Wer oder was ist unser Gewissen? Wer oder was ist das Christusgewissen? Verfügt jeder über ein Christusgewissen?
* * *
DIALOG
Frage 01
Was ist das Gewissen und wie kann man es definieren?
Bildlich gesprochen, ist unser Gewissen der Seismograph unserer Seele. Der Seismograph ist ein Gerät, das Erschütterungen der Erde, also Erdbeben aufzeichnet. Das griechische Wort „Seismos“ bedeutet vom Sinn her: Erschütterung. Da alle menschlichen Regungen, unsere Gefühle, Gedanken, Worte und Taten, sowohl in unserer Seele, als auch im Kosmos und auch in der Erde selbst aufgezeichnet werden, eignet sich das Bild des Seismographen sehr gut als Symbol für das Gewissen.
Frage 02
Wenn wir Menschen erschüttert sind, kommt die Erschütterung immer aus dem Gewissen unserer Seele?
Das trifft auf jeden Fall immer dann zu, wenn wir über uns selbst erschüttert sind, z.B. über ein ungutes Verhalten einem Mitmenschen gegenüber. Jedes Verhalten hat nämlich eine Wirkung im Gepäck. Es gibt kein Verhalten ohne Wirkung. Wenn wir jemanden verletzt haben, dann kann uns das erschüttern, vor allem, wenn wir den Schmerz sehen, den wir unserem Nächsten zugefügt haben. Wenn wir jemandem etwas Böses zufügen, ernten wir ähnliches und auch das kann uns erschüttern.
Frage 03
Wenn der Seismograph als Symbol für unser Gewissen dienen kann, so bleibt ein Symbol letztlich doch nur ein Symbol, d.h. das Symbol ist nicht das Gewissen selbst. Was ist das Gewissen vom Wesen her?
Vom Wesen her ist das Gewissen ein Teil des Göttlichen in uns, denn uns ist offenbart, dass ausnahmslos jeder Mensch als Tempel Gottes gesehen werden kann. Gott wohnt in jedem Menschen. Das Göttliche in uns ist der Kern unserer unsterblichen Seele, der nicht „verböst“ oder manipuliert werden kann. So gesehen, können wir unser Gewissen als Brücke zwischen Gott in uns, unserem Seelenleib und unserem Körper begreifen, der ja das ausführende Instrument unserer Seele ist.
Frage 04
Wieso ist unser menschlicher Körper der ausführende Organismus, also demnach das Instrument unserer Seele?
Jeder Mensch verhält sich in jeder Situation und zu jeder Zeit immer so, wie er sich programmiert hat, oder wie er sich hat programmieren lassen, je nach dem, wie frei oder unfrei er ist. Ein Nicht-Verhalten gibt es nicht. Jedes Verhalten braucht aber einen Impuls , quasi einen Befehl, den letztlich der Organismus Mensch ausführt. Dieser Impuls kommt letztlich aus unserer Seele, die der Träger unserer Programme ist. Ob wir etwas tun oder unterlassen, erwägt letztinstanzlich unser Gewissen.
Frage 05
Das hört sich fast computermäßig an, wenn die Rede von Programmen, vom Speichern und vom Programmieren ist. Sind wir etwa Computer?
Das wohl eher nicht, aber die Computer, die wir Menschlein glauben erfunden und entwickelt zu haben, sind aus der Natur abgekupfert, wie alle Technik-Produkte aus der Natur abgekupfert sind. Patentrechtlich ausgedrückt könnte man sagen, dass der Mensch mittels Wissenschaft und Technik geistigen Diebstahl begeht, um heilige Naturgesetze für sich und für ungute Zwecke zu missbrauchen. Der kriminelle Krieg gegen die Natur wiederum funktioniert nur unter Ausschaltung des Gewissens.
Frage 06
So schließt sich der Kreis bzw. der Entscheidungskreislauf. Wenn das Gewissen die letzte Entscheidungsinstanz unserer Seele ist, woher weiß denn unser Gewissen, ob es sich für ja oder nein entscheiden soll?
Das Wörtchen „soll“ ist der Schlüssel zur Antwort auf diese berechtigte Frage. Es ist nämlich so, dass wir göttliche Vorgaben haben, wie wir uns verhalten sollen. Diese Vorgaben kennen wir. Sie sind das Gerüst unseres Gewissens. Es sind die zehn Gebote, die unser Schöpfer uns durch den Propheten Moses zukommen ließ und es sind die Regeln des Lebens und des Friedens, die Gott uns durch Seinen Sohn Christus vor zweitausend Jahren in Gestalt des Jesus von Nazareth zukommen ließ.
Frage 07
Was hat das mit dem Wörtchen „soll“ zu tun und was steckt dahinter?
Die zehn Gebote durch Moses beginnen alle mit der Formulierung „Du sollst …“. Das bedeutet nicht: „Du musst“ und das wiederum bedeutet, dass Gott uns die freie Entscheidung darüber lässt, ob wir etwas tun oder nicht. Gott ist absolute Freiheit ein ganz wesentliches Merkmal des Wesens Gottes, was von allen Priester-Religionen vehement abgestritten wird. So gibt es also in allen Lebenslagen und in allen Lebensfragen ein göttliches „Soll“ und einen „Ist-Zustand“, den der Mensch erzeugt.
Frage 08
Dann wäre der von uns Menschen geschaffene Ist-Zustand entweder im Einklang mit den Geboten Gottes und den Lehren Christi oder sie stehen dem entgegen – ist das so und welche Folgen hat dann der Ist-Zustand?
Auch das ist uns glasklar durch Christus in Jesus bereits vor zweitausend Jahren gelehrt worden, und besonders heute erneut durch Christus, über Offenbarungen durch Seine Prophetin in der Jetztzeit, Gabriele, bestätigt: Das Gesetz von Saat und Ernte, auch Kausalgesetz genannt. Wer in Gott lebt, wer den Weg der Erlösung Christi geht, der erntet Gutes, denn Gott ist das absolut Gute. Was nicht gut ist, ist nicht von Gott. Wer gegen das Gesetz, also gegen das Leben, gegen die Natur handelt, erntet Ungutes.
Frage 09
Was sich als Frage regelrecht aufdrängt, das ist die Sache mit der Programmierung unserer Seele. Werden wir programmiert oder programmieren wir uns selbst? Wie funktioniert die Programmierung überhaupt und wie steht es da mit der Verantwortlichkeit?
Das sind eigentlich drei Fragen, die aber alle miteinander zu tun haben. Grundsätzlich sind wir Menschen immer unsere eigenen Programmierer. Das trifft auch dann zu, wenn wir uns manipulieren lassen, wie es heute ja leider noch überwiegend der Fall ist. Da wir aber alle frei in unseren Entscheidungen sind, und wir alle die Gebote Gottes kennen oder kennen können, sind wir auch selbst verantwortlich, wenn wir manipuliert werden. Warum? Wir selbst lassen eine Fremdprogrammierung zu oder nicht!
Frage 09.01
… und wie funktioniert die Programmierung ganz konkret?
Ganz grob betrachtet geht jede Entscheidung über eine Art Instanzenweg vom Soll-Zustand über den menschlichen Charakter, der den Satan der Sinne in sich birgt, über das Gewissen, wenn es funktioniert, zum Ist-Zustand, der entweder dem Willen Gottes entspricht oder gegen Gottes Willen gerichtet ist. Ganz wichtig: alle Empfindungen, Gedanken, Worte und Taten sind Energie, also energetische Schwingungen, die immer in der Seele, in der Erde und in den Kosmen gespeichert werden.
Frage 09.02
… und wie steht es dann mit der Verantwortlichkeit?
Niemand, außer wir selbst, sind vollkommen verantwortlich für alle unsere Empfindungen, Gedanken, Worte und Taten. Warum? Wir können sie beobachten, wir können sie bewerten und abwägen, wir können sie zulassen oder verwerfen, wir können umdenken oder wir können uns auch gehen lassen. Letzteres tun wir, wenn wir uns vom Satan der Sinne beherrschen lassen und uns diktieren lassen, was wir tun und was wir unterlassen. Wir sind immer in unseren Entscheidungen frei.
Frage 10
Da war eben vom Charakter die Rede. Was spielt unser Charakter denn für eine Rolle in unseren Entscheidungen, denn es wird ja teilweise behauptet, dass wir unseren Charakter von unseren Eltern und von unseren Vorfahren geerbt haben sollen?
Böse Falle, die diversen Erbtheorien – die Frage kann im Detail erst auf einer anderen Unterseite beantwortet werden, wo es um das Gesetz der Reinkarnation geht. Hier vorerst nur soviel: Unser Charakter ist der Ausdruck unserer seelischen Verfassung, dem Grad ihrer Verschattung. Er kann als Meta-Ebene der Programmierung gelten, der immer wieder eine Art typische, persönliche Verhaltens-Automatik generiert. Aber: auch er unterliegt unserer eigenen Verantwortung. Er ist also veränderbar.
Frage 11
Was hat es nun mit dem „Christusgewissen“ auf sich, dem Titel dieser Website? Gibt es denn noch andere Formen des Gewissens?
Wer möchte, der kann unter „Christusgewissen“ ein Ziel verstehen, besser: Das Ziel seines Lebens auf dieser Erde. Wenn man unterwegs ist, dann ist man ja noch nicht am Ziel. So gesehen, können wir das Christusgewissen als das angestrebte Resultat eines lebenslangen Prozesses der Reinigung unserer noch verschatteten Seele betrachten. Wir sind ja alle auf dem Weg der Erlösung, auch diejenigen, die sich dessen noch nicht bewusst sind. Kurz gesagt: Die Erlösung ist unser Ziel.
Frage 11.01
… und die zweite Frage nach den anderen möglichen Formen des Gewissens?
Das Gewissen jedes Menschen hat seine eigene individuelle Struktur und seine eigene Intensität. Wahrscheinlich können nur ganz, ganz wenige Menschen von sich sagen, sie hätten ein komplett entwickeltes Gewissen im Geiste Christi. Von daher sind alle Formen des Gewissens aller Menschen different und auch die Sensibilität des Gewissens ist bei jedem anders. Aber für alle Menschen gilt: Wir alle können und sollen das Christusgewissen anstreben und unser Leben auf Christus ausrichten.
Frage 12
Was bedeutet es praktisch, wenn man seine Lebensführung auf Christus ausrichten möchte?
Man fängt am besten zunächst mit den zehn Geboten des Moses an, meist zuerst mit dem 5. Gebot, wonach wir nicht töten sollen. Das war auch bei mir der Beginn. Wenn man das 5. Gebot ernst nimmt, verbietet sich der Fleischkonsum und auch der Konsum aller tierischen Produkte. Damit hat man erst einmal genug zu tun. Als Nächstes geht man dazu über nach und nach alle Gebote, die Bergpredigt Jesu, die Reinkarnationslehre und die Offenbarungen Christi durch Seine Prophetin Gabriele anzunehmen.
Frage 13
Was bedeutet das Annehmen der Gebote, der Bergpredigt Jesu, der Reinkarnationslehre und der Christus-Offenbarungen konkret?
Ganz einfach zunächst einmal die gründliche Befassung und zwar täglich und dann deren Befürwortung und/oder die Klärung der offenen Fragen und dann kommt das Wichtigste: die Umsetzung des göttlichen Willens. So bin ich jedenfalls vorgegangen und das schlägt sich auch in meinem Buch „Christus-Aversionen“ nieder. Dass man sich dann von dem Unrat der Kirchenlügen abwenden wird, ist selbstredend. Man kann nicht das 5. Gebot und zugleich den Krieg befürworten, wie es die Kirchen tun.
Frage 14
Kann das Buch „Christus-Aversionen“ als Hilfe dienen?
Das Buch ist auf der Unterseite „Christus-Aversionen“ vorgestellt. Wer möchte, kann es im Buchhandel oder beim BoD-Verlag bestellen. Es ist kein Lehrbuch, aber es schildert, wie ich versucht habe, die Gebote und die Bergpredigt für mich selbst in unsere Zeit zu transformieren. Was bedeutet das alles heute, vor allem vor dem Hintergrund des Gesetzes der Reinkarnation und des Kausalgesetzes? So, wie ich es dort öffentlich für mich gemacht habe, so ungefähr kann es jeder für sich selbst versuchen.
Frage 15
Aber nicht jeder hat die Zeit oder die Lust oder die Möglichkeit, ein Buch zu schreiben. Geht´s auch einfacher?
Ja, natürlich – man braucht kein Buch schreiben. Aber das Schreiben von kleinen Aufsätzen oder von fiktiven oder tatsächlichen Briefen ist sehr hilfreich, denn das Schreiben gilt heute sogar als therapeutisches Mittel. Zumindest das regelmäßige Lesen geistiger Literatur ist unumgänglich, denn es heißt: Lesen schadet der Dummheit und das soll es ja auch. Es kommt aber immer auf die Verwirklichung des göttlichen Willens an und das ist das A und O für die Entwicklung unseres geistigen Bewusstseins.
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Das Gesetz ändert sich,
das Gewissen nicht
Sophie Scholl
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Frage 16
Was hat diese mutige junge Frau Sophie Scholl, die von den Nazi-Schergen, mit 22 Jahren, per Enthauptung mit einer Guillotine, wegen ihrer christlichen Gesinnung und als Kriegsgegnerin hingerichtet wurde, mit ihrer Aussage gemeint, denn so ganz stimmig ist sie ja nicht?
Sophie Scholl, ihr Bruder Hans Scholl und die anderen Mutigen der Weißen Rose verdienen unsere volle Hochachtung und ich wünsche von mir selbst, auch diese Kraft und diesen Mut zu haben, wenn die Zukunft unser Stehvermögen verlangen sollte. Sophie sah wohl in erster Linie die Vergänglichkeit der Rechtsordnung der Nazis, wonach das Unrecht „rechtens“ war, und mit dem bleibenden Gewissen meinte sie wohl die Unsterblichkeit der Seele, die ja die Herberge des Gewissens ist.
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Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten,
Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für
politisch wertvoll.
Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar.
Erich Kästner
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Frage 17
Steht die Äußerung von Erich Kästner nicht im Widerspruch zur Aussage von Sophie Scholl?
Nein, das glaube ich nicht. Sophie hatte richtig erkannt, dass das Recht manipulierbar ist, was wir ja heute auch sehen. Das Gewissen ist auch keine Konstante, denn es unterliegt ja der Evolution. Der geistige Kern des Gewissens, die göttlichen Gesetze, sind aber unwandelbar und ewig. Da unsere Seele aber durch unser Ego unterschiedlich verschattet ist, ist auch unser Gewissen graduell unterschiedlich näher bei Gott oder auch in großer Gottferne. Beide Aussagen enthalten Teile der Wahrheit.
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Das, was wir ein schlechtes Gewissen nennen,
ist immer ein gutes Gewissen.
Es ist das Gute, was sich in uns erhebt
und uns bei uns selbst verklagt.
Theodor Fontane
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Frage 18
Dem Gedanken von Theodor Fontane kann man sicherlich uneingeschränkt zustimmen, oder?
Das sehe ich auch so. Ein schlechtes Gewissen ist ein funktionierendes Gewissen – immerhin besser, als das taube Gewissen mancher Böslinge, die vorsätzlich alles für ihr Eigenwohl tun, ohne Rücksicht darauf, dass sie sich auf Kosten anderer oder der Gemeinschaft bereichern. Das ist ja heute an der Tagesordnung und weit verbreitet. Wir erleben heute ein Ausmaß an Gewissensarmut quer durch die ganze Gesellschaft. Aktuell kriegen wir sehr bald auch die Rechnung dafür, denn das Kausalgesetz antwortet.
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Das Gewissen ist die Stimme der Seele,
die Leidenschaften sind die Stimme des Körpers
Jean-Jacques-Rousseau
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Frage 19
Hier nennt Rousseau einen völlig neuen Aspekt, den wir noch nicht behandelt haben. Deckt sich die Aussage mit der Aussage: „der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach“?
Gegenfrage: was sind Leidenschaften? Sie sind alles, was Leiden schafft, denn irgendwann leiden wir an der ständigen Befriedigung unserer Lüste und Gelüste. Entweder versklaven sie uns oder sie somatisieren sogar als Krankheit oder sogar beides. Deswegen finde ich auch den Ausdruck „Satan der Sinne“ so plausibel und zutreffend. Vom Satan der Sinne kann ich selbst auch ein Liedchen singen. Rousseau kann man zustimmen. Er war nicht umsonst ein geachteter Philosoph und Lehrer.
Frage 20
Kann der Web-Schriftsteller und Buchautor Uwe-Ferdinand Jessen gegen Ende dieses Gedankenaustausches auch ein wenig aus dem „Nähkästchen plaudern“, zum Beispiel, wie er selbst sein Gewissen hegt und pflegt?
Kein Problem – mache ich sogar gerne, schon alleine, damit jeder Leser sehen kann, dass hier kein „Heiliger“ von oben herab kanzelt. Allgemein kann ich von mir sagen, dass ich inzwischen ausnahmslos jede Frage zur Gewissensfrage mache. Gleichzeitig muss ich bekennen, dass ich selbst noch sehr weit von dem Ziel entfernt bin, über ein makelloses Christus-Gewissen zu verfügen. Was ich aber seit etwa sieben Jahren sehr ernst nehme ist, mich selbst täglich kritisch zu beobachten und zu korrigieren.
Frage 21
Wie geht denn die tägliche kritische Selbstbeobachtung und die Korrektur bei Dir vor sich und worum geht es bei der Korrektur?
Bei der Korrektur geht es immer darum, mein Verhalten auf Christus auszurichten, bei Fehlern um Vergebung zu bitten, vor allem auch selbst jenen zu vergeben, die mir nicht wohlgesonnen sind, und ganz wichtig: Die Sünden und Verfehlungen nicht mehr zu tun, die ich als egoistisch oder als eigenwillig erkannt habe. Messlatte sind die zehn Gebote und mindestens die 8 Seligpreisungen und die vier Wehrufe der Bergpredigt, aber immer auch die sonstigen Lehren Christis, die dem Frieden dienen.
Frage 22
Findest Du jeden Tag Fehler und Fehlhaltungen und grenzt die ständige Selbstkritik nicht an eine Art Selbstverstümmelung?
Das ist überhaupt nicht selbstzerstörerisch, weil ich jeden Tag ja auch meine Erfolge und meine kleinen Fortschritte sehe, die sich immer auch einstellen, wenn man ernst macht, mit der Gefolgschaft auf dem Weg der Erlösung durch dasjenige, was Christus uns vorlebte. Das Bewusstsein der Reinkarnation schärft den Blick auf das Leben nach dem Tode, auf das wir uns ja im Diesseits vorbereiten. Das Ziel ist ja, sich nicht schon wieder zu inkarnieren, sondern höheren Lebensformen zuzustreben.
Frage 23
Kannst Du mal ein Beispiel nennen, wo Du noch so richtig daneben liegst und mit Dir noch alles andere als zufrieden sein kannst?
Gerne – vor ein paar Jahren hatte ich mein Auto abgeschafft, weil ich ohne Auto leben wollte, der Natur zuliebe. Dann wurde ich wieder schwach und kaufte auf Pump einen Motorroller. Noch schlimmer: Vor drei Jahren verkaufte ich den Roller und kaufte auf Pump einen alten gebrauchten Fiat Panda, warum? Weil ich als Ex-Fernfahrer begann, an dem „Mobilitäts-Entzug“ zu leiden, wie ein Süchtiger. Die überflüssige Fehlinvestition habe ich mir auch noch schöngeredet: eine Sünde hoch 3.
Frage 24
Was lässt sich am Ende dieser Gedanken zum Thema und zum Titel der Website „Christusgewissen“ noch jenen mit auf den Weg geben, die sich noch nicht so richtig mit den urchristlichen Idealen anfreunden können?
Gott ist Freiheit und deswegen kann es nicht gut sein, wenn man sich zu etwas zwingt, was noch nicht aus dem Herzen kommt. Bei mir war es so, dass alles, womit ich eine andere Gesellschaft mitgestalten wollte, die gerecht, frei und friedlich ist, fehlgeschlagen ist. Mein Schutzengel hat mich in jedes Fettnäpfchen treten lassen, das sich mir anbot, mit vielen üblen Folgen, die ich mir irgendwann selbst zuschreiben musste. In mir loderte immer die Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit – bis heute.
Frage 25
Welche Rolle spielt der Wille in der Befassung mit dem Christusgewissen?
Es ist nicht schwer festzustellen, dass die meisten, die sich mit Christus noch nicht anfreunden können, dieses meist auch nicht wollen. Dann gibt es noch jene, die die heutigen Christus-Botschaften durch Gabriele ablehnen, obwohl sie sich noch nicht einmal ausführlich damit befasst haben. Jeder ist darin frei, sich für oder gegen Christus zu entscheiden, aber jeder sollte wissen, dass er sich damit auch für oder gegen Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit entscheidet. Diese Fragen sind Gewissensentscheidungen, die letztlich nur mit Christus lösbar sind.
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EPILOG
Jeder kann jede Frage und jedes Verhalten zur Gewissensfrage werden lassen.
Wer sich darin übt, schützt sich vor dem üblen Verhaltens-Automatismus unseres noch unvollkommenen Charakters.
Das Entscheidende ist die Selbstbeobachtung.
Wenn wir unsere Gefühle und Gedanken beobachten und notfalls korrigieren, dann sind wir dazu in der Lage, unser Gewissen wirken zu lassen, bevor wir uns widersprüchlich verhalten und zur Tat schreiten.
In der Gegenwart leben heißt, vorher zu überlegen, was wir tun oder was wir unterlassen wollen.
Je mehr wir unser Denken, Reden und Verhalten im Nachhinein prüfen und bewerten und uns selbst kritisieren, desto mehr befähigen wir uns darin, vorher zu prüfen, was wir denken, reden und tun werden.
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Es gibt eine alte
Lebensweisheit aus dem Talmud.
Sie lautet:
ACHTE AUF DEINE
GEDANKEN,
DENN SIE WERDEN DEINE WORTE!
ACHTE AUF DEINE
WORTE,
DENN SIE WERDEN DEINE HANDLUNGEN!
ACHTE AUF DEINE
HANDLUNGEN,
DENN SIE WERDEN DEINE GEWOHNHEITEN!
ACHTE AUF DEINE
GEWOHNHEITEN,
DENN SIE WERDEN DEIN CHARAKTER!
ACHTE AUF DEINEN
CHARAKTER,
DENN ER WIRD DEIN SCHICKSAL!
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