DIE URSACHEN VON MIGRATION,
FLUCHT UND VERTREIBUNGEN
PROLOG
Von Flüchtlingen und Asylanten, Asylbewerbern und Migranten,
so viele Namen – (k) ein Gesicht.
Von Dritten, Fremden, Unbekannten …
Allein von Menschen spricht man nicht.
(Michael Fenske, Autor und Pädagoge)
Kaum zu glauben und sehr viele glauben es auch nicht, nämlich, dass alles, aber auch wirklich alles auf Erden Menschenwerk ist – auch die Flucht, auch die Vertreibung und auch die Migration. Das Wort „Menschenwerk“ kann ein seltsam anonymes Gefühl erzeugen, ein Gefühl des „Nicht-beteiligt-seins“, als wäre man selbst nicht Teil des Menschenwerks. Aber plötzlich ist man doch beteiligt, nämlich dann, wenn „uns“ eine Welle der „Überfremdung“ droht. Wer ist „uns“, wer sind „wir“ - etwa diejenigen, die sich meistens uneinig sind, vielleicht weil wir uns selbst fremd sind?
… alle Menschen werden Brüder?
In Friedrich von Schillers „Ode an die Freude“ finden wir diese vier Worte ohne Fragezeichen. Wo kommt das Fragezeichen her? Ist das Fragezeichen berechtigt, weil es angezweifelt werden kann, dass alle Menschen Brüder werden? Kann etwas angezweifelt werden, was schon ist? Vor Gott sind alle Menschen Geschwister, also kann doch nicht von Werdung einer Geschwisterschaft die Rede sein, wenn doch alle Menschen schon Geschwister sind. Vielleicht ist da etwas faul, weil wir zwar alle Kinder Gottes sind, also Geschwister, die sich aber nicht geschwisterlich verhalten?
Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit…
Dieses Volkslied von Anton Wilhelm Zuccalmaglio, 1840 erstmals publik gemacht, träufelt in der ersten Zeile, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, einen patriotischen oder vaterländischen Ton in unser Gehirn, der 100 Jahre später viel Blut und Tränen hat fließen lassen. Was ist unser Land? Wem gehört welches Land im Einzelnen oder im Kollektiven? Wer hat den Zaunpfahl erfunden und warum? Wer zieht die Grenzen von Ländern? Wer ist warum wohin geboren? Wer darf wo leben und wer darf nicht dort leben, wo er leben möchte und warum nicht? Mehr dazu im folgenden Dialog.
* * *
DIALOG
Frage 01
Ist Deutschland ein Einwanderungsland?
Gegenfrage: Ist Deutschland ein Auswanderungsland? Diese etwas provokante Gegenfrage wäre eine Untersuchung wert, vor allem dann, wenn sich die Dinge weiterhin so negativ entwickeln, wie sie es schon seit 1945 tun und wie sie aktuell an Fahrt und Brisanz zunehmen. Auf der Erde gibt es zur Zeit 193 Länder bzw. Staaten. Die Staaten bestehen meist aus mehreren Ethnien, also Volksgruppen mit eigenen Identitäten. So könnte man fragen, ob Hessen ein Einwanderungsland ist und ob Sachsen ein Auswanderungsland ist. Ist Deutschland nicht beides zugleich?
Frage 02
Wahrscheinlich ist die These, dass Deutschland sowohl ein Einwanderungsland als auch ein Auswanderungsland sein könnte, für viele Bürger eine überraschende Überlegung. Gibt es Statistiken, die belegen, dass tatsächlich beides zutrifft?
In Deutschland wird ja alles statistisch erfasst, was zählbar und wägbar ist. Für das Jahr 2019 wurden 1,23 Millionen Wegzüge und 1,56 Zuzüge registriert. Das ergibt einen Saldo von 327.000 Zuwanderungen. Wir sind also tatsächlich beides, wobei die Zuwanderungsrate tendenziell noch relativ gering überwiegt. An dieser Stelle sollte aber eine andere Denke ansetzen, denn hier wird eine These mit ziemlich fragwürdigen politischen Absichten in die Tagesordnung eingeschleust, die dazu geeignet ist, die Gemüter zu erhitzen und Menschen gegeneinander auszuspielen.
Frage 03
Welche Denke ist es, die besser geeignet wäre, um in das Thema der Migration, der Flucht und der Vertreibung einzusteigen?
Weil das Thema Migration, Flucht und Vertreibungen ein globales Problem ist, das weltweit die Gemüter in Wallung bringt, ist es naheliegend, Fragen zu stellen, die über den eigenen nationalen Tellerrand hinausgehen. Des Weiteren stellt sich die Frage, warum wir Migration und Völkerwanderung als Problem wahrnehmen. Wer verbietet uns, Migration positiv zu sehen, Flucht und Vertreibung durchaus mit in eine positive Denke eingeschlossen? Und wenn wir das Thema schon aus der Vogelperspektive beleuchten, wie wäre es mit einer kosmischen Betrachtung?
Frage 04
Was heißt „kosmische Betrachtung“? Es gibt doch keine „interplanetare Migration“, also keine Migration von Planet zu Planet, wie von Land zu Land. Ist die Idee einer kosmischen Betrachtung nicht überspannt und unangemessen?
Vielleicht ja, vielleicht aber auch nein – Nein auf jeden Fall dann, wenn sich doch herausstellen sollte, dass es durchaus eine interplanetare Migration geben könnte, die wir deshalb nicht wahrnehmen, weil unser Bewusstsein zu kurz greift. Wer bereit ist und wer den Mut aufbringt, die folgenden Ausführungen wenigstens probeweise an sich heranzulassen und eventuell sogar in sich aufzunehmen, dem wird es leichter fallen, jedes Thema göttlich und geistig zu erschließen. Es gibt kein Thema auf der Erde, das nicht mit göttlichen Maßstäben zu erschließen wäre.
Frage 05
Was verbirgt sich hinter der befremdlichen und seltsamen Formulierung einer „interplanetaren Migration“?
Vor 60 Jahren war ich noch Schüler und ich erinnere mich noch genau an ein Spiel mit Fragekarten, in dem u.a. nach der Weltbevölkerung gefragt wurde. Es lebten damals 2,3 Milliarden Menschen auf der Erde. Heute zählen wir ca. 8 Milliarden Menschen und wir nennen das „Bevölkerungs-Explosion“. Haben wir es nicht mit einer „Massen-Invasion“ von Seelen aus den Seelenreichen zu tun? Wo kommen wir eigentlich alle her und wohin gehen wir, nachdem wir uns das allerletzte Mal schlafen legen? Sind wir Menschen nicht Seelen, die von woanders her kommen?
Frage 06
Woher können wir wissen, ob wir Menschen Seelen sind, die von woanders her kommen, vielleicht von einem anderen Planeten eines fernen Sonnensystems?
Zunächst ist das Seelen-Bewusstsein eine Glaubensfrage, wie Christus in Gott und wie Ewiges Leben auch. Wer nicht an Gott glauben kann oder vielleicht auch noch nicht daran glauben will, muss sich halt damit begnügen, nicht zu wissen, woher er kommt, und wohin die Reise geht. Man ist aber ohne Hoffnung, wenn nach dem sogenannten Tode alles vorbei sein soll und alles, was man auf Erden getan oder nicht getan hat, quasi für „die Katz“ war, wie man so sagt. Was ist plausibler und hoffnungsvoller: Die Unwissenheit und der Tod oder der Fakt des ewigen Lebens?
Frage 07
Gehen wir also von der Seele als Realität aus – was hat das Seelen-Bewusstsein mit der Frage Migration, Flucht und Vertreibung zu tun?
Spätestens seit des Wirkens Christi als Mensch auf Erden, in Gestalt des Jesus von Nazareth, wissen wir folgendes: Unsere Seele ist „auf Tour“ und zwar zurück in ihre ewige Heimat, aus der sie einst ausgewandert war. Weil unsere Seele sich von Luzifer in die Illusion verführen ließ, Gott sei überflüssig, weil wir selbst wie Gott seien und alles, was Gott kann, können wir auch ohne Gott, haben wir uns von Gott abgewendet. So begann für uns eine Odyssee in vielen Lebensformen, bis wir Mensch wurden. Wir sind unterwegs, zurück in immer höhere Leben im Kosmos.
Frage 08
Jetzt könnte man fragen, und viele fragen sich ja auch, woher wir wissen können, dass das alles so wirklich stimmt, denn eines kann doch nicht abgestritten werden: Es ist doch noch keiner aus dem Jenseits zurückgekommen, oder?
Eben doch! Jeder, sowohl ich, als auch Du, wir kommen alle aus dem Jenseits. Jeder Mensch ist eine Seele, die sich schon mehrmals in einen Menschenkörper einverleibt hat. Im Grunde sind wir nicht Menschen, die eine Seele haben, sondern Seelen, die vorübergehend einen menschlichen Körper angenommen haben. Unser Menschenkörper ist ein Instrument unserer Seele, mit dem Taucheranzug eines Tiefsee-Tauchers vergleichbar, den er wieder ablegt, bevor er sich auf den Weg nach Hause begibt, nachdem er seine Mission auf dem Meeresgrund beendet hat.
Frage 09
Wenn diese kosmische Sichtweise auch noch gewöhnungsbedürftig ist, so ist sie doch irgendwie plausibler, als die stupide Idee, dass diesem Leben auf Erden ein Nichts folgen soll. Trotzdem sei noch einmal nachgefragt: Was hat das alles mit dem irdisch-weltlichen Thema der Ursachen von Migration, Flucht und Vertreibung zu tun?
Bei konsequenter, logischer und folgerichtiger Betrachtung, ist die Migration auf Erden oft eine freie Entscheidung, Flucht und Vertreibung dagegen meistens nicht. Ähnlich verhält es sich mit der Reinkarnation im Kontext mit dem Gesetz von Saat und Ernte. Die Seele kann inkarnieren, sie muss es aber nicht, und jetzt wird es spannend: Flucht, Vertreibung und Migration auf Erden stehen mit dem Gesetz von Saat und Ernte, mit Ursache und Wirkung, und mit dem Reinkarnationsgesetz in einem ursächlichen Zusammenhang. Jeder Mensch hat sich selbst verursacht.
Frage 10
Was hat dieser seltsam anmutende Satz zu bedeuten, wonach jeder Mensch sich selbst verursacht hat?
Das von Christus in Jesus schon vor 2.000 Jahren gelehrte Kausalgesetz, wonach jeder Mensch dasjenige erntet, was er einst ausgesät hat, ob in diesem Leben oder in einem der zahlreichen Vorleben, ist uns auch als „Gesetz von Ursache und Wirkung“ bekannt. Jeder hat also ein „Sündenkonto“, Karma genannt. Alles Gute und Schlechte ist die Folge vorheriger Eingaben in die atmosphärische Chronik. Wir ernten also nicht nur das, was wir bestellt haben, sondern wir haben in früheren Leben auf Erden unseren jetzigen Menschen geschaffen, so wie wir sind.
Frage 11
Dass Migration, Flucht und Vertreibung Reaktionen auf vorherige Aktionen sind, ist nachvollziehbar. Wenn das alles aber unter „Karma“ zu verbuchen ist, müssten alle Völkerwanderungen aller Zeiten in früheren Generationen verursacht worden sein. Hat das eine Bedeutung für die Frage, wie wir heute mit dem Problem von Flucht und Völkerwanderungen umgehen sollten?
Ja, denn meistens satteln wir Menschen auf die Alt-Lasten aus unseren Vorleben weitere Sünden drauf, indem wir quasi traditionell weiterhin ähnlich sündigen wie in früheren Generationen. Das ist uns oft nicht bewusst und genau das ist der Sinn des Kausalgesetzes, dass wir im Leid unsere Sünden erkennen, um sie bereuen und unterlassen zu können. Nicht umsonst gibt es auch immer wieder warnende Stimmen von gewissenhaften Historikern, die vor einer Geschichts-Vergessenheit warnen. Vertriebene ohne Vertreiber, auch Opfer ohne Täter, kann es nicht geben.
Frage 12
Damit sind wir bei der berühmt-berüchtigten Täter-Opfer-Frage angelangt. Kann es aus der Karma-Perspektive sein, dass die heutigen Opfer die Täter von gestern waren und die Täter von heute die Opfer von morgen sein werden, die ihrerseits danach trachten, erlittenes Leid in einer weiteren Inkarnation rächen zu wollen?
Das ist nicht auszuschließen, wobei zu beachten ist, dass wir es immer mit langen Kausalketten über das gesamte Fallgeschehen zu tun haben, die wir Menschen häufig gemeinschaftlich verbrochen haben. Die Buchhaltung Gottes, in der die Gestirne, die Erde selbst und unsere Seele als Speichermedien dienen, wägt so präzise und unfehlbar, dass jeder „nur“ dasjenige abbekommt, was er selbst verursacht hat, keinen Deut mehr und weniger. Jeder hat sein eigenes „Sünden-Konto“, auf dem der persönliche Teil kollektiv begangener Sünden gebucht wird.
Frage 13
Seitens der Skeptiker der urchristlichen Reinkarnationslehre gibt es den Einwand, dass das ständige Wechselspiel zwischen Täter und Opfer eine Spirale ohne Ende ist. Wenn sich das Opfer von gestern heute rächt, tut es als Täter jenen Böses, die ihm einst Böses taten, wenn er sich rächt. Flucht und Vertreibung würde dadurch ja automatisch ein Dauerthema mit einer sich selbst turboisierenden Eskalation bedeuten. Liegen die Skeptiker der Reinkarnations-Lehre damit richtig?
Der Einwand wäre richtig, wenn es nicht das urchristliche Prinzip der Feindesliebe als festen Bestandteil der Nächstenliebe gäbe. Alle Sünden werden getilgt, wenn alle Sünder Gott um Vergebung bitten, und wenn die erkannten Sünden nicht mehr getan werden, und wenn sich die sündigen Menschen untereinander auch vergeben und sich auch untereinander nicht mehr bekriegen. Eskalationen finden nur statt, wenn die urchristlichen Ideale nicht angewendet werden, was viele Menschen halt nicht tun. Der sündige Mensch turboisiert die Eskalation, nicht die Reinkarnation!
Frage 14
Was bedeutet: „Der sündige Mensch turboisiert die Eskalation“?
Es ist schlicht und einfach Unsinn und falsch, die Ursache der eskalierenden Gewalt, die in den vergangenen 2.000 Jahren immer dramatischere und perversere Formen annimmt, (vor allem auch auf der staatlich-rechtlichen Ebene), der Reinkarnation anzulasten. Wenn der Mensch bereit wäre, die bekannten Gesetze des Lebens und des Friedens zu achten und im Leben anzuwenden, gäbe es einen sukzessiven Rückgang von Krieg und Gewalt, was eine sich selbst verstärkende Entwicklung hin zum Frieden ergäbe, aber genau das findet ja noch nicht statt.
Frage 15
Sind Gewalt und Kriegslust in der Natur des Menschen angelegt und wenn ja, wie ist dem beizukommen?
Zur Erinnerung: Wir Menschen sind grundsätzlich ein Produkt bzw. der Ausdruck unserer Seele für die Dauer unseres Erdenlebens. Unsere Seele trägt in sich das göttliche Geistwesen wie Gott es geschaffen hat. Das ist der berühmte Götterfunke in uns. Unsere eigentlichen natürlichen Anlagen sind die göttlichen Eigenschaften Freiheit, Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit, Gleichheit in Einheit. Diese hat der Mensch in ihr Gegenteil umgepolt und heruntertransformiert. Die Christus-Ideale sind unsere natürlichen Veranlagungen. Die gilt es aufzuspüren und zu entfalten.
Frage 16
Wie kann man sich diese energetische Umpolung ins Böse vorstellen, die täglich neue Nahrung erhalten muss, denn sonst würde sie sich ja allmählich abnutzen?
Alle materiellen Erscheinungen sind aus allgegenwärtigen kosmischen Energien entstanden. Die Quantenphysik bestätigt, dass die Materie kristallisierte kosmische Energie ist. Durch die Christus-Offenbarungen lernen wir erweiternd, dass Materie komprimierte und umgepolte Energie ist, die wiederum ihren Ursprung im Fühlen und in den Gedanken der Fallwesen hat, also im Menschen. So erklärt sich, dass auch im Bösen das Göttliche ist, denn alles Sein ist Energie, die im sündigen Wirken gegen Gott und das Leben umgepolt und heruntertransformiert wird.
Frage 17
Dass Flucht und Vertreibung und auch die Migration die Folge von Gewalt und Krieg ist, kann nicht abgestritten werden. Was können wir tun, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten, im Angesicht einer riesigen Machtkonzentration, über die die kriegslüsternen (und bis an die Zähne bewaffneten) Staatslenker weltweit verfügen und scheinbar schalten und walten können, wie sie wollen?
Alle friedliebenden Menschen, die es ernst meinen, und die auch dazu bereit sind, den Preis für den Frieden zu zahlen, können die kriegerischen Kräfte vollständig entmachten. Wer sich aber angstvoll von den asymmetrischen Machtverhältnissen der kirchlich-staatlichen Machtstrategen beeindrucken lässt, kann nur resignieren und sich ohnmächtig fühlen oder sich, wie Don Quichotte und Sancho Pansa, in ausweglose Heldentaten gegen die vermeintlichen Übermächte verstricken. Die Entmachtung im Namen des Friedens und der Gerechtigkeit funktioniert anders!
Frage 18
Wie funktioniert die Entmachtung der herrschenden Gewalt- und Machtstrategen?
Um die Antwort auf diese berechtigte Frage in aller Tiefe zu verstehen, müssen wir uns für den Christusweg der Erlösung öffnen oder wir werden in eine tiefe Verzweiflung fallen, wenn wir es nicht tun. Wir müssen lernen über viele Leben auf Erden zu denken und uns täglich das Reinkarnationsgeschehen in Verbindung mit dem Gesetz von Saat und Ernte vor Augen halten und uns dementsprechend auch verhalten. Die Macht der Gewalt ist nämlich noch als satanische Energie in allen Menschen drin, die stets kumuliert und die beizeiten rhythmisch explodiert.
Frage 19
Was bedeutet die Aussage für das praktische Leben, wonach die Macht der Gewalt noch in allen Menschen drin sein soll, und die stets kumuliert, und die beizeiten rhythmisch explodiert?
Alle Gefühle, Gedanken, Worte und Taten des Menschen, also alle menschlichen Äußerungen sind Sende-Energien, die nach Verwirklichung streben. Teilweise können sie sich sofort verwirklichen, viele davon werden aber in den kosmischen Speichern gesammelt. Diese Sammlung von noch nicht realisierten Energien sind wie Kumuluswolken im Sommer. Alle noch nicht verwirklichten Energien kumulieren also und sie entladen sich, wenn die Speicher voll sind und wenn die Zeit reif dafür ist. Dann empfängt jeder Sender genau das, was er einst aussandte.
Frage 20
Wieso führt das Gesetz von Saat und Ernte in Verbindung mit der Reinkarnation zur Entmachtung der Gewalt- und Machtstrategen, wodurch ja der Friede gewänne und wodurch auch Flucht, Vertreibung und Migration nicht mehr stattfände?
Wenn ein schlechter Dirigent keine Musiker mehr findet, die fähig und bereit dazu sind, ihre musikalischen Fähigkeiten unter dem Taktstock des unguten Dirigenten zu integrieren und zu kombinieren, dann kann dieser ungute Dirigent bald keine orchestralen Aufführungen mehr tun . Es muss schon allerhand Ungutes vorfallen, bis ein Dirigent keine Musiker mehr findet, bis immer weniger Musiker kommen und irgendwann keiner mehr, z.B. wenn ein Dirigent seinen Taktstock für Kriegsmusik missbraucht. Das Fazit aus diesem Gleichnis ist im Epilog zu finden.
* * *
EPILOG
Der Dirigent – Das Orchester – Der Dirigentenstab
und
Die Illusion der Macht.
Ein Dirigent ist nichts ohne Orchester. Eher kommt ein Orchester ohne Dirigent aus, als ein Dirigent ohne Orchester. Wie autoritär und machtvoll erscheint dem faszinierten Publikum der oft theatralisch agierende Dirigent – doch: Was davon ist Schein und was davon ist wahres Sein? Die Urchristen in Marktheidenfeld liefern orchestral-instrumentale Aufführungen hochgradiger klassischer Musik mit 15-20 Musikern ohne Dirigent. Das Orchester dirigiert sich selbst – ein ungewohnter und dadurch ein hochinteressanter Genuss, mehr als ein Symbol für innere Harmonie.
Die Macht der Mächtigen steht sehr auf tönernen Füßen
So, wie ein Orchester ohne Dirigent auskommen kann, genauso kann der Mensch ohne menschliche Herrscher auskommen. In beiden Fällen braucht es allerdings die innere Harmonie, das verbindende Göttliche in uns, das in allen Menschen und in allen Seelen ist und auf Entfaltung wartet. Die Einheit in Gott und der gemeinsame Wandel auf dem Christusweg der Erlösung verbindet uns Menschen von innen her in einer Weise, dass es keines äußeren Dirigismus mehr bedarf. Alle verfolgen das gleiche Ziel, alle streben nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit - ohne Taktstock.
Von Flüchtlingen und Asylanten, Asylbewerbern und Migranten,
so viele Namen und (k) ein Gesicht. … ...
Sie flüchten vor der Macht, vor dem Krieg, vor Hunger, Not und Elend und sie alle sind unsere Geschwister vor Gott. Sie flüchten vor sich selbst und sie flüchten in die Arme ihrer Feinde und wissen es nicht. Wir wollen sie nicht hier haben, denn sie sind uns fremd und wir wissen nicht, dass sie zu uns fliehen, weil wir die Urheber ihrer Flucht sind. Wir wissen nicht, dass der Reichtum der Reichen gleich hoch ist, wie die Armut der Armen tief ist. Wir wollen es nicht wissen, dass wir es sind, die die Vertriebenen vertreiben, denn der Wohlstand ist ein frecher Import.
… … Von Dritten, Fremden, Unbekannten,
allein von Menschen spricht man nicht.
(Michael Fenske, Autor und Pädagoge)
Wie war das noch? „Mr. Gorbachev, tear down this wall!“ - Was ist mit der Mauer in Mexiko? Wo ist der weltweite Ruf: „Tear down this wall!“? Wissen wir nicht, woher die Flüchtlinge kommen? Wissen wir nicht, warum sie fliehen und wovor? Haben wir die deutschen Flüchtlinge innerhalb Deutschlands vergessen, die man verächtlich „Rucksack-Deutsche“ nannte? Kennen wir die göttlichen Gesetze des Friedens nicht, das Evangelium Jesu, was Seine brutale Folter und Seine äußerst schmerzhafte Ermordung seines Menschenleibes kostete? Oh doch – wir wissen es!
Macht entsteht, wenn fast jeder im Gleichschritt mit(M)macht
Friedrich Schiller erkannte nicht nur die Demokratie-Problematik. Er erkannte auch die Sünde gegen das Gebot Gottes, sich die Welt geschwisterlich zu teilen. Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Wer es nicht wahrhaben will, wer nicht bereit ist, seine Lebenseinstellung und seine Lebensführung entsprechend des heiligen und des heilenden Willens Gottes zu gestalten, wird eines Tages selbst ein Flüchtling und Vertriebener sein, und zwar mit den gleichen Ursachen und mit der gleichen Intensität und der gleichen Gleichgültigkeit, mit der er seinen Wohlstand mehrte.
* * *
DIE TEILUNG DER ERDE
von
Friedrich von Schiller
„Nehmt hin die Welt!“, rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu. „Nehmt, sie soll euer sein!
Euch schenk ich sie zum Erb’ und ew’gen Lehen –
Doch teilt euch brüderlich darein!“
Da eilt’, was Hände hat, sich einzurichten,
Es regte sich geschäftig Jung und Alt.
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald.
Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen,
Der Abt wählt sich den edeln Firnewein,
Der König sperrt die Brücken und die Straßen
Und sprach: „Der Zehente ist mein.“
Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
Naht der Poet, er kam aus weiter Fern –
Ach! Da war überall nichts mehr zu sehen,
Und alles hatte seinen Herrn!
„Weh mir! So soll denn ich allein von allen
Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?“
So ließ er laut der Klage Ruf erschallen
Und warf sich hin vor Jovis Thron.
„Wenn du im Land der Träume dich verweilet“,
Versetzt der Gott, „so hadre nicht mit mir.
Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?“
„Ich war“, sprach der Poet, „bei dir.
Mein Auge hing an deinem Angesichte,
An deines Himmels Harmonie mein Ohr –
Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte
Berauscht, das Irdische verlor!“
„Was tun?“, spricht Zeus, „die Welt ist weggegeben,
Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein.
Willst du in meinem Himmel mit mir leben –
So oft du kommst, er soll dir offen sein.“
* * *
Gez.: Uwe-Ferdinand Jessen
Flensburg, den 26.02.2021
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